Am 21. August 1958 pachteten der Polizeibeamte Alois Slemeyer aus Rheine und der Eisenbahner Johannes Bütergerds aus Neuenkirchen, St. Arnold, von dem Bauern Johann Rawert, Wettringen Haddorf, einen Baggersee in Haddorf, um diesen für Angelzwecke zu bewirtschaften.
Zu dieser Zeit wurde noch in dem Gewässer durch die Fa. Augut Nottekämper, Haddorf, nach Kies gebaggert, uns zwar bis 1973. Wenn auch die Fa. Nottekämper die meisen Geräte entfernt hatte, so blieb dem Verein dennoch viel Arbeit, wie die Entfernung von Gleisen, Seilen usw. Dem Vorstand gelang es den massiven Bunker der Fa. Nottekämper am Eingang zum Gewässer als Geräteschuppen für den Verein zu erhalten.
Der Pachtvertrag zwischen Slemayer-Bütergerds und Rawert war auf 12 Jahre abgeschlossen mit einer Jahrespacht von 50 DM. Beginn der 12 Jahre sollte erst ab dem Jahr anlaufen, in dem die Baggerarbeiten eingestellt würden. Dannach sollte pro Hektar der Gewässergröße 32 DM gezahlt werden. Trotzdem konnte ab sofort mit der Hege und Pflege des Gewässers begonnen werden, einschließlich Fischbesatz und Fischfang.
Hierzu sei erwähnt, dass damals das Gewässer relativ tot war, kaum Flora noch Fauna vorhanden. Schon am 23.April 1960, nachdem der Angelverein gegründet war, wurde der bestehende Pachtvertrag mit allen Rechten und Pflichten auf den AV-Neptun übertragen. Auf Wunsch des Verpächters Rawert änderte sich der Pachtzins von 50 DM bisher, ab 01.01.1963 auf 10 DM pro Mitglied, unter Wegfall der Klausel 32 DM pro Hektar und behielt Gültigkeit bis zum Besitzerwechsel 1983.
1974 konnten wir bei Verpachter Rawert den bestehenden Pachtvertrag bis zum 31.12.1994 verlängern und ließen gleichzeitig ein Vorkaufsrecht einräumen. Neuer Besitzer wurden die Stadtwerke Rheine. Der neue Pachtvertrag wurde im September 1984 unterzeichnet und hatte die Gültigkeit vom 01.01.1983 - 31.12.1994. Die Jahrespacht war auf 1.000 DM festgesetzt worden. Bereits 1993, noch vor Ablauf, gelang es dem Vorstand eine neue Pachtverlängerung von 12 Jahren bis 31.12.2006 untergleichen Bedingungen abzuschließen.
1962 konnten wir unsere Fischerhütte, die wir als Abbruch für 500 DM erstanden hatten, am Vereinsgewässer erstellen.
Anangeln, Königsangeln, Preisangeln und Abangeln
Es wurde ein viermaliges Pflichtangeln eingeführt, das zunächst an Fremdgewässern ausgetragen wurde.
Das erste Pflichtangeln - Preisangeln 20. September 1959 fand an der Ems in Listrup/Leschede statt. Von den 20 Mitgliedern nahmen 13 teil und jeder hatte einen Fang zu verzeichnen. Nach dem Erbsensuppenessen bei Klärchen in Leschede , fand die Preisverteilung im Vereinslokal Rietmann statt.
Das erste Fest im Vereinslokal feierte der Verein gemeinsam mit den Vereinsdamen am 03.Oktober 1959 und es fand großen Anklang.
Das erste Abangeln erfolgte am Buß- und Bettag (30.11.1959) in Steinbild an der Ems.
Teilnehmer von Links: Jungangler, Josef Rietmann, Werner Thimm, Heinz Bütergerds, Paul Segger, Heinrich Annas m. Sohn, Heino Schmidt, Rudi Schenk, Heinz Deupmann, Helmut Krause, Rudolf Holl, Kurt Eisenhardt und Georg Pohl
Es wurden 13 Barsche gefange, davon 7 über 1 Pfund und ein Zweipfünder durch Rudi Wiggers.
Am 01.01.1960 wurden wir Mitglied im Landesfischereiverband Westfalen und Lippe e. V. Münster und legten uns ein Vereinssiegel zu.
Das erste Karnevalsfest am 20.12.1960 kam gut an und hat bisher ohne Unterbrechung alljährlich stattgefunden und soll weiterhein alle Vereinsmitglieder erfreuen.
Beim Königsangeln am 14.05.1960 holte sich der 1. Vorsitzende Johannes Bütergerds mit einer Brasse die Königswürde und wurde gleich am darauffolgenden Tag bei Fischerball im Vereinslokal mit der neu angeschafften Königskette, die von den Mitgliedern und dem Vorstand gestiftet wurde, zum König durch den Schriftführer Rudi Schenk proklamiert.
Von dem Vereinsgewässer wurde eine Wasserprobe entnommen un durch die Landesanstalt für Fischerei in Albaum/Sauerland untersucht. Die Säurebindung un die Härtegrade waren günstig. Auch der Kalkgehalt war gut. Ein ebenfalls eingesandter Karpfen wurde nicht beanstandet.
Das erste Versuchsangeln am Vereinsgewässer fand am 22.04.1961 statt. Obwohl von den gefangenen Fischen vielen wegen Untermaß zurückgesetzt werden mußten, gab der Vorstand zunächst nur für das Königsangeln das Gewässer frei. Drei Jahre später wurde das Gewässer schließlich ganz frei gegeben.
Das 1. Königsangeln am Vereinsgewässer fand am 03.06.1961 statt und König mit einer stattlichen Schleie Kurt Eisenhardt. Außer dem Königsangeln wurde das übrige Gemeinschaftangeln bis 1963 an Fremdgewässern durchgeführt.